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Bitcoin - schnell und günstig durch Lightning Network?

Bitcoin-Transaktionen sind bisher langsam und teuer.  Ob das Lightning-Network den Turbo zünden kann, erfährst du hier.

Bitcoin ist die meist verbreitete digitale Währung und ermöglicht Zahlungen zwischen zwei Parteien. Eine dritte Instanz, wie zum Beispiel eine Bank, entfällt. Der praktische Nutzen im Massenmarkt scheitert bislang jedoch an der Skalierbarkeit und den hohen Transaktionskosten. Bis eine Bitcoinzahlung ausreichend oft bestätigt wurde, vergeht schon mal eine Stunde. Damit die Zahlung überhaupt bestätigt wird, sind Transaktionsgebühren notwendig, die so hoch sind, dass sie den Wert einer alltäglichen Zahlung übersteigen. Aufgrund dieser Nachteile haben sich bereits einige alternative Kryptowährungen mit Lösungsansätzen platziert, z.B. IOTA.

Wer möchte schon einen Kaffee mit Bitcoin bezahlen, wenn die Gebühren teurer sind, als der Kaffee selbst?

 

Und welcher Coffeeshop würde das Risiko übernehmen, dass der Kunde den Laden schon lange verlassen hat, wenn der Zahlungseingang bestätigt oder womöglich nicht bestätigt wird?

Coffeeshop

 

 

Doch möglicherweise ist Rettung in Sicht und diese nennt sich Lightning Network. Das Lightning Network soll genau diese Probleme lösen und bietet dazu eine Art Mehrparteien-Smart-Contract. Dazu wird ein sogenannter "Payment-Channel" genutzt. Darüber werden Zahlungen außerhalb der Blockchain ausgeführt, wodurch nicht jede einzelne Transaktion durch das aufwändige Mining bestätigt werden muss. Erst wenn die Teilnehmer dieses Payment-Channels es bestimmen, wird dieser geschlossen und der Saldo aller darin enthaltenen Zahlungen in die Blockchain geschrieben.

 

Das ermöglicht Sofortzahlungen, wie sie am POS notwendig sind, was den Bitcoin für den Einzelhandel interessant machen dürfte. Auch Micropayments, also Zahlungen von Kleinstbeträgen, bis zu 0.00000001 Bitcoin (aktuell: 0,0001 Euro) sollen möglich sein. 

 

Micropayments werden im Megatrend "Internet of Things" eine immer größere Rolle spielen, wenn zum Beispiel eine Paketdrohne ihren Akku an einer von vielen Ladestationen, die quer durch die Stadt auf Hausdächern angebracht sind, aufladen muss.

Paketdrohne

Ein erstes Praxisbeispiel des Lightning Network im Bereich IoT zeigt ein aktueller Bericht von Coindesk über Japans drittgrößten Energieversorger Chubu Electric Power Co., der in Zusammenarbeit mit dem Startup Nayuta gezeigt hat, wie durch eine Lightning Zahlung an eine Ladestation ein echtes Elektroauto geladen wird.

 

Noch befindet sich das Lightning Network in einer Testphase. Es soll jedoch bereits zu 90 Prozent fertiggestellt sein und steht kurz vor der Veröffentlichung des Mainnets. 

 

 

 

Ganz kritiklos ist das Lightning Network allerdings nicht, denn: 

Die Nodes, über die die Zahlungen abgewickelt werden, müssen permanent online sein.

Das könnte eine Angriffsfläche für Hacker sein. Zudem könnte es durch die Konzentration vieler Teilnehmer auf wenige Nodes dazu kommen, dass bei Abschaltung eines Nodes im Lightning Network die Gelder eingefroren werden und viele Benutzer gleichzeitig betroffen sind.

 

Das Transaktionskostenproblem wird nicht vollständig gelöst.

Zwar sollen die Routinggebühren der Lightning-Zahlungen gering bleiben, allerdings könnten die Bitcoingebühren steigen. Dadurch werden auch Lightning-Zahlungen teurer.

 

Die geringe Verbreitung des Bitcoin, aufgrund seiner Volatilität, wird nicht gelöst.

Auch wenn das Lightning Network die Zahlungsgeschwindigkeit enorm erhöht und die Transaktionsgebühren sinken, so hat der Bitcoin das Problem, dass der Wert extrem volatil ist. Welcher Arbeitnehmer möchte schon seine Gehaltszahlungen in Bitcoin erhalten, wenn der Wert innerhalb weniger Tage im zweistelligen Prozentbereich fallen kann? Für den Massenmarkt müsste sich also zunächst der Wert des Bitcoin stabilisieren. 


Das Lightning Network allein ist möglicherweise noch nicht die Rettung des Bitcoin. Daneben gibt es aber noch weitere vielversprechende Entwicklungen, beispielsweise SegWit oder Schnorr-Signaturen. Mehr dazu in Kürze auf BitcoinPIT!

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