Der 24 jährige, in Kanada aufgewachsene Russe Vitalik Buterin ist der Schöpfer von Ethereum, der zweitgrößten Kryptowährung nach Bitcoin. Das Fortune-Magazin zählt ihn zu den zehn einflussreichsten jungen Menschen in der Wirtschaft, in der auch der französche Präsident Emmanuel Macron oder Facebook-Gründer Mark Zuckerberg vertreten sind.
Von der Bitcoin-Begeisterung zur eigenen Blockchain-Plattform
Bereits in der dritten Klasse wurde er, aufgrund seiner mathematischen Fähigkeiten, als Hochbegabter identifiziert. Mit 17 Jahren brachte sein Vater, ein Informatiker, ihm bereits die Grundprinzipien des Bitcoin näher. In Blockchain- und Kryptowährungstechnologien erkannte er sofort das Potential und war begeistert. Kurz darauf, im September 2011, mitbegründete er das Bitcoin Magazin. In den folgenden zweieinhalb Jahren dachte er darüber nach, was die bestehende Blockchain-Technologie zu bieten oder eben auch nicht zu bieten hat. Im November 2013 schrieb Vitalik Buterin das Ethereum-Whitepaper für eine eigene Blockchain-Plattform, die über die reine Zahlungsfunktionalität hinaus geht.
Wertvollstes Crowdfunding-Projekt seiner Zeit
Zusammen mit den beiden Mitgründern Dr. Gavin Wood und Joseph Lubin, wurde im Juli 2014 ein Crowdfunding aufgesetzt, bei dem Ether-Token, die digitale Währung der Ethereum-Plattform, ausgegeben wurden. Ethereum war, mit einem eingesammelten Kapital von USD 18 Millionen, das bis dahin wertvollste Crowdfunding-Projekt. Etwa ein Jahr später ging mit "Frontier" die erste Stufe der Ethereum-Plattform im Juli 2015 live.
Der Unterschied zu Bitcoin
Ethereum erweitert das Prinzip der digitalen Währung auf einer Blockchain um das Prinzip der Smart-Contracts und stellt eine Plattform für sogenannte DApps, also auf der Blockchain laufende Anwendungen, bereit. Somit kann so ziemlich alles, was programmierbar ist, dezentralisiert werden. Dies ermöglicht jede Menge Anwendungsfälle weit über das Konzept der digitalen Währung hinaus.
Ethereum-Foundation und Vitalik Buterins heutige Rolle
Die Einnahmen aus dem Crowdfunding-Projekt stecken mittlerweile in der Ethereum-Foundation mit Sitz in der Schweiz. Vitalik Buterin leitet dort das Ethereum-Forschungsteam und arbeitet an zukünftigen Versionen des Ethereum-Protokolls. Ziel ist nichts weiter als die Dezentralisierung des gesamten Internets. Also genau das Gegenteil der Sammelleidenschaft von Nutzerdaten durch die bisherigen Internet-Giganten wie Facebook oder Google.
Anekdote zum Schluss
Zurückblickend auf Vitalik Buterins bisherige Leistung, ist es nicht verwunderlich, dass er von Unternehmen wie Google umworben wird. Daran ist aber erstaunlich, dass er eine E-Mail von Google, in der Interesse an ihm bekundet wird, auf Twitter veröffentlicht, kommentiert und seine Follower darüber abstimmen lässt, ob er Ethereum hinschmeißen und für Google arbeiten sollte. Dieser Tweet war sicherlich nicht ganz ernst gemeint und wurde mittlerweile gelöscht.
Ob er der Ethereum-Foundation treu bleibt oder sich ein neues Spielfeld sucht, wird sich zeigen. Wenn man ihm zuhört, erkennt man schnell, dass er eine Vision verfolgt und es ihm weniger um Geld und Ansehen geht. Nötig hat er beides sowieso nicht mehr. Schon jetzt ist Vitalik Buterin mit gerade einmal 24 Jahren zu einer lebenden Legende der noch jungen und sich rasant entwickelnden Blockchain-Welt geworden. In dieser Welt gibt es noch viele Probleme zu lösen, für die ein genialer Kopf wie Vitalik Buterin auch zukünftig dringend benötigt wird. Zudem gibt er der ganzen Branche ein Gesicht, welches dem Bitcoin, durch die Anonymität des Bitcoin-Erfinders Satoshi Nakamoto, fehlt.
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